„Spahn muss sich zu der VOR-ORT Versorgung bekennen,“ fordert Thomas Anthes, Vorstand von via.
Trotz jahrelanger gesundheitpolitischer Differenzen konnte sich Spahn in der beginnenden Krise bisher auf seine Vor-Ort-Apotheken verlassen: Investitionen zur Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden wurden ohne jede staatliche Unterstützung getätigt, Desinfektionsmittel in Überstunden hergestellt, die individuelle Versorgung der Risikogruppen sichergestellt.
Deutschlands Apotheken sind wortwörtlich Tag und Nacht im Einsatz. „Das höhnische Gelächter der hauptsächlich aus der Schweiz vorangetriebenen Online Apotheken über ihre steigenden Umsätze ist weit weg vom solidarischen Gedanken und unzeitgemäss,“ kritisiert Anthes. Es ist deshalb ein Gebot der Stunde „Farbe zu bekennen“, so seine Forderung an Spahn. „Während niederländische Versender ihre Aktien im Visier haben, haben wir die Gesundheit der deutschen Bevölkerung im Blick.“
Auch Apotheken haben je nach Lage und Umgebung momentan große Überlebensprobleme. Will Spahn nicht die flächendeckende und 24/7 Bereitschaft in der beginnenden Krise riskieren, muss er seine Apotheken unterstützen. Der Versandhandel, der in dieser Zeit ohne jeglichen Mehrwert ist und die Vor Ort Apotheken zusätzlich schwächen will, muss zumindest vorübergehend verboten werden. Erste Apotheken haben bereits Kurzarbeit angemeldet. „Gleichzeitig kommt es zu zusätzlichen Herausforderungen, nachdem von Seiten des Ministers nun gefordert wird, dass die Apotheken prüfen müssen, für welche Patienten bestimmte Wirkstoffe alternativlos sind.“ „Ohne das nötige „Bread and Butter Geschäft“ sind die geforderten 24/7 Leistungen nicht aufrecht zu erhalten,“ prognostiziert Anthes. „Dann ist niemand mehr nachts da im Notfall, geschlossen ist geschlossen. Andere Apotheken werden dies nicht kompensieren können.“
via steht mit rund 300 Apotheken für den aktiven Dialog vor Ort als auch bundesweite Modellprojekte zur Verfügung. „Diese Überregionalität und Unabhängigkeit können andere Organisationen nur schwerlich abbilden,“ so Anthes.