via fordert radikale Maßnahmen gegen Medikamentenengpässe.


Berlin, 07. Oktober 2024 – „Die Untätigkeit der Politik ist nicht länger hinnehmbar“, kritisiert Dr. pharm. Benedikt Bühler, Vorsitzender des Verbandes via – innovativer Apotheken, scharf. Seit dem vergangenen Winter hat sich die Medikamentenkrise dramatisch zugespitzt, ohne dass die Bundesregierung entscheidende Maßnahmen ergriffen hat. Über 1.500  essenzielle Medikamente fehlen – darunter Antibiotika, Krebsmedikamente und Kinderarzneien. „Jeden Tag sind 1,5 Millionen Menschen in Deutschland betroffen, und es passiert: Nichts. Es ist skandalös, dass in einem hochentwickelten Land wie Deutschland die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten nicht mehr gesichert ist“, so Bühler weiter. „Die bisherigen politischen Ansätze sind halbherzig und ohne jeden spürbaren Effekt.“

Bühler fordert einen radikalen Kurswechsel. Es sei höchste Zeit, die Medikamentenproduk­tion zurück nach Deutschland zu holen. Der ständige Fokus auf den niedrigsten Preis habe die Lieferketten zerstört, und das müsse sich sofort ändern. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, brauche es massive Investitionen in nationale Produktionskapazitäten. Außerdem fordert Bühler neue, flexible Preis- und Vergütungsmodelle, um die wirtschaftliche Herstellung von Generika zu ermöglichen und den Preisdruck auf die Hersteller zu reduzieren. Die Apotheken, die an vorderster Front gegen die Engpässe kämpfen, brauchen echte Unterstützung – “kosmetische Maßnahmen reichten hier bei weitem nicht aus”.

Darüber hinaus müsse ein Notfallplan etabliert werden, der es ermöglicht, schnell und unbürokratisch Medikamente zu importieren, zentrale Lagervorräte aufzubauen und ein Frühwarnsystem zu entwickeln, das Apotheken hilft, bevorstehende Engpässe rechtzeitig zu erkennen und zu umgehen. Ein weiteres Problem seien die Rabattverträge, die laut Bühler den Markt zerstören, da sie nur auf kurzfristige Kostensenkungen abzielen, jedoch langfristig die Versorgungssicherheit gefährden.

„Wenn die Bundesregierung nicht sofort handelt, stehen wir vor einer nie dagewesenen medizinischen Versorgungskrise. Die Zeit der Worte ist abgelaufen. Jetzt müssen radikale Schritte folgen, bevor es zu spät ist“, schließt Bühler seinen Appell.

via Pressemitteilung

 

via steht für einen zukunftsorientierten Ansatz, der die Apothekenbranche in die nächste Ära führen soll. Wir fordern die Politik auf, unsere Vision zu unterstützen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, um die Apotheken als unverzichtbaren Bestandteil des Gesundheitssystems zu stützen.